Die Stampe im Kunstflug

General Charles de Gaulle hatte nach dem Krieg entschieden, den Piloten-nachwuchs zu fördern, insbesondere auch die zivile Luftfahrt.
Daher entschloss er sich, in Frankreich drei zivile Flugzentren zu gründen: eines in Saint-Yan, eines in Carcassonne und ein weiteres in Chelles-les-Eaux. Diese Zentren sollten die Gründung privater Fliegerclubs organisieren und koordinieren. Nach und nach wurden dann 500 Stampes der französischen Luftwaffe ausgemustert und im ganzen Land auf die privaten Aéroclubs verteilt. Diese erhielten die Doppeldecker nun zwar zum symbolischen Preis von einem Franc, natürlich aber auch mit der Verpflichtung, die Maschinen mindestens fünf Jahre lang nicht zu verkaufen. Die Verteilung der Stampes im ganzen Land führte in Frankreich zu einer weit verbreiteten Kunstflugaktivität, da viele Piloten das Fliegen auf der Stampe lernten und auch Voltige (Kunstflug) machen wollten.
   Noch bis 1960 war die Stampe SV.4 das meistgeflogene Flugzeug bei Kunstflugwettbewerben. Auch die berühmte Patrouille de France flog mit zwölf Stampe-Flugzeugen Formationskunstflug.
Die SV.4 flog als Trainer bei ca. zehn Luftwaffen weltweit.

Bild links: Cutting waves, spektakuläre Flugmanöver im September 1951 vom Franzosen Frédéric Nicole vor Cannes mit seiner Stampe SV. 4C
Bild rechts: Aérocryptographie 1955, erfunden vom Stampe-Piloten François d´Huc Dressler